Doctor Who S11E05 : The Tsuranga Conundrum

Nachdem ich von der vorhergehenden Folge Arachnids in the UK unglaublich enttäuscht war, schafft es diese Folge mich wieder etwas milder stimmen. Obwohl es auch hier die üblichen Storyprobleme gibt, die Staffel 11 im Allgemeinen plagen, fühlte ich mich diesmal wenigstens halbwegs gut unterhalten.

Handlungsrahmen

Doctor 13 (Jodie Whittacker) und ihre Companions/Freude werden auf einem Schrottplaneten von einer Sonic Landmine erwischt und finden sich anschließend auf einem Hospitalraumschiff namens Tsuranga wieder. Das Schiff gerät in Gefahr als sich ein Alien mit dem klingenden Namen P’Ting dort einnistet. 

Dieses Alien ernährt sich vor allem von Metallteilen. Auf der Suche nach Nahrung nimmt es nach und nach ein paar wichtige Raumschiffteile auseinander. Das Autopilot-Notfallprogramm des Raumschiffs droht dieses in die Luft zu sprengen, damit das gefährliche Alien nicht zur Heimatbasis transportiert wird. Doctor 13 & Co können dies natürlich erfolgreich verhindern.

Pro

Das größte Plus dieser Episode ist das tolle Set-Design der Tsuranga. Die Innenräume erinnern stark an die Optik der Kinofilme des Star Trek Reboots. Das Hospitalraumschiff hat Im wahrsten Sinne des Wortes eine klinisch weiße Innenarchitektur und ist bestückt mit allerhand futuristischem Krimskrams. Dazu gehören die stylischen Kontroll-Flatscreens, ein Teilchenbeschleuniger als Antrieb und eine VR-Steuerkonsole, die aber nur in Notfällen mit etwas Ingenieurs-Bastelei aus den Bodenplatten empor steigt und für manuelle Steuerung des Raumschiffs verwendet werden kann. 

Vor allem der Teilchenbeschleuniger-Antrieb hat einen sehr stylischen SciFi Look. Des Doctors Erklärung, dass er quasi wie eine I-Phone Version des CERN zu sehen  ist, fand ich sehr passend

Auch das P’Ting als Monster der Woche ist ganz nett gemacht. Eine Mischung zwischen Stich aus Lilo & Stitch und einem Gremlin. Vielleicht etwas zu niedlich für ein gefährliches Monster, aber sonst ok.

Erfreulicherweise gibt es in dieser Folge auch ein paar interessante Nebencharaktere. Am besten in Erinnerung blieb mir dabei ein Typ namens Astos (Brett Goldstein). Dieser ist ein Krankenpfleger und darf sich zusammen mit Doctor 13 um das P’Ting kümmern. 

Während sich nach der Ankunft des kleinen Monsters Panik breit macht, kriegt Astos sich sehr schnell wieder unter Kontrolle und assistiert dem Doctor so gut er kann bei der Rettung der Situation.  Leider segnet er aber bereits nach kurzer Zeit das Zeitliche, da das P’Ting ihn aus der Luftschleuse ins All befördert. 

Sein Tod ist vor allem deshalb tragisch, weil er, wenn er länger weiterleben hätte dürfen, vermutlich einen besseren Companion abgegeben hätte als die eigentlichen Companions von Doctor 13 in der Lage sind.

Contra

In dieser Geschichte werden viel zu viele Nebencharaktere eingeführt, die den 3 Companions von Doctor 13 ihre Funktionen abnehmen. 

Neben Astos und der Krankenschwester Mabli (Lois Chimimba) gibt es noch die zwei Patienten – den schwangeren Mann Yoss (Jack Shalloo) und die Ex-Pilotin Eve Cicero (Suzanne Packer) – sowie deren  Bruder Durkas (Ben Bailey Smith) und den Androiden Ronan (David Shields). 

Das sind insgesamt schon 6 neue Gesichter mit einigermaßen interessanten Backstories, deren Erklärung aber leider viel zu viel Zeit kostet. Das macht diese Folge ziemlich mit Hintergrundinfos überladen, die in ein paar Dialogen abgearbeitet werden müssen.

Mich persönlich hätte dabei der Hintergrund des Androiden Ronan, der offenbar so etwas wie der persönliche Assistent der Kriegsveteranin Eve Cicero ist, sehr interessiert. Für dessen Ausgestaltung blieb jedoch in der kurzen Sendezeit leider kein Platz mehr übrig.

Die eigentlichen Companions Graham (Bradley Walsh), Ryan (Tosin Cole) und Yasmin (Mandip Gill) haben leider wieder herzlich wenig Wichtiges zu tun. Die Geschichte hätte vermutlich keine andere Wendung genommen, wenn der Doctor alleine ohne sie unterwegs gewesen wäre.

Fazit

Es scheint als wollten Showrunner/Drehbuchautor Chris Chibnall und seine Leute hier einfach viel zu viele Dinge gleichzeitig umsetzen und es gab niemanden, der die harte Entscheidung treffen wollte ein paar Elemente weg zu lassen, um den restlichen Konzepten etwas mehr Raum zum Atmen zu geben.

Immerhin fand ich diese Episode aber um einiges unterhaltsamer als das Debakel davor (Arachnids in the UK). Daher erhält The Tsuranga Conundrum von mir versöhnliche 2 von 5 Krokis, die sich von P’Ting ernähren die vorher einen Mini-Teilchenbeschleuniger zum Frühstück verspeist hatten.

2 / 5 Krokis

Es bleibt zu hoffen, dass es nach dem Spinnen-Lowlight wirklich bergauf geht und wir in der zweiten Hälfte der 11. Staffel doch noch mindestens eine als gelungen zu bezeichnende Folge präsentiert bekommen.

Fragen an die Leserschaft

Wie hat euch diese Folge gefallen ? Gehört ihr zu denjenigen die noch schauen oder zu denen die bereits entnervt aufgegeben haben ?

Eure Infos, Fragen und Antworten könnt ihr gerne in den Kommentaren posten. Über Rückmeldung freue ich mich immer !

6 Gedanken zu „Doctor Who S11E05 : The Tsuranga Conundrum

  1. Ich picke mir einfach mal diesen Beitrag heraus. 😉 Zu Doctor Who habe ich ja auch einiges geschrieben, aber ich bin derzeit kurz davor, diese Series nicht mehr zu beachten. Ich werde einfach nicht mehr ihr warm. Wie ich es ja geschrieben habe, wollte ich es nur von den schauspielerischen Fähigkeiten und dem Writing abhängig machen, nicht vom Geschlecht des Doktors. Leider überzeugt mich beides nicht! Whitaker hat für mich immer noch keine eigene Identität gefunden und kopiert teilweise deutlich ihren Kumpel David Tennant. Und die Storys an sich sind leider … langweilig. Wobei die letzten beiden Folgen (die du noch nicht besprochen hast) solide bis ganz gut waren. Ironischerweise wurden die gerade nicht von Chipnail geschrieben.

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    1. Ja, leider sind die Drehbücher in dieser Staffel echt unterdurchschnittlich. Offenbar wird versucht alles so anders wie möglich zu machen. Egal ob das gut ist oder nicht.
      Chibnall scheint da echt überfordert. Sehr schade. Ich schaue im Moment leider auch nur mehr aus Faszination am Schiffbruch.

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      1. Selbst das hat bei mir nachgelassen. Leider ist es ja nicht mal unterhaltsam schlecht, sondern mehr langweilig.

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      2. Traurug aber wahr. Ich frage mich was das Qualitätsmanagement der BBC dazu denkt. Findet das echt wer gut und sieht nicht, dass die Serie in die Belanglosugkeit abrutscht? Oder ist das etwa so gewollt?

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      3. Ich habe keine Ahnung. Gibt ja schon Gerüchte, dass Whitaker und Chipnail beide bald schon wieder verschwinden wollen. Stand jetzt würde ich das leider nur begrüßen können.

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