
Wir schreiben das Jahr 2023 (aka 1 nach Corona).
Nachdem WordPress vor ein paar Tagen den jährlichen Beitrag abgebucht hat (weil die Option „automatisch verlängern“ aktiviert ist), erhielt ich einen Bestätigungslink und bewegte mich nach sehr langer Zeit wieder einmal durch die alten Beiträge dieses Blogs.
Eigentlich hätte ich das schon ein paar Mal während der laufenden Corona Pandemie machen wollen. Auch Ideen für neue Beiträge hatte ich in der Zwischenzeit sehr viele. Irgendwie fehlte mir trotz Lockdown bedingter Langeweile dann doch die Lust / Kraft / Motivation, mich mit dem inzwischen neu gestalteten Editor, unzähligen Einstellungsmöglichkeiten und teilweise etwas kryptischen Features auseinander zu setzen. Dazu stellt sich immer auch die Frage: Liest das eigentlich noch wer? / Lohnt sich der Aufwand noch?
Ein Blick in den WordPress Reader verrät mir, dass es nicht nur mir während der Pandemie so ergangen ist. Von den Blogs, die ich abonniert hatte, sind einige fast zur selben Zeit „eingefroren“. Die meisten ohne viel Tamtam, einige mir erklärenden Worten oder zumindest einem Versuch in Worte zu fassen, warum das Schreiben von Beiträgen keinen Spass mehr macht, zu stressig wurde oder sich die Lebensinteressen zu ganz anderen Themen hin verschoben haben.
Nachdem ich in der seltsamen Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, in der die Vergangenheit noch nicht ganz vorbei ist und die Zukunft noch nicht begonnen hat, etwas Zeit zum nachdenken hatte, lest ihr hier das Ergebnis meiner Überlegungen:
Auf dem Thumbnail Foto dieses Beitrags seht ihr das älteste (datierte) Punsch- / Kaffeehäferl meiner Sammlung. Erworben auf dem Wiener Christkindlmarkt im Dezember 1998. Damals waren Punsch und Häferl-Pfand noch etwas billiger, so dass es traditionell üblich war in jedem Jahr mindestens ein Häferl mit nach Hause zu nehmen statt es wieder an den Standbesitzer zu retournieren.
Spannend finde ich, dass die Farben nach hunderten von Waschgängen im Geschirrspüler noch immer kräftig sind und das Häferl trotz regelmäßigem Gebrauch und mehreren Umzügen noch keinen Sprung oder größeren Kratzer abbekommen hat. Für mich ist es daher so etwas wie ein Sinnbild der Beständigkeit und Erinnerung daran, dass es oft ganz kleine Dinge sind, die diverse Wirrungen der Zeiten überdauern und auch nach Jahren des Gebrauchs noch fröhlich bunt erscheinen wie am ersten Tag.
Inspiriert von der Beständigkeit des Häferls, möchte ich auch meinen Krokiblog noch ein paar Jahre weiterleben lassen. Seine „bunte Farbe“ sind die Beiträge, in denen ich nach langer Zeit mal wieder rumschmökern konnte und mich freue, dass sie noch immer so existieren wie am ersten Tag ihres Erscheinens.
Neben dem Erhalt der Sammlung alter Blogbeiträge möchte ich mir auch die Möglichkeit erhalten, neuen Content zu posten. Egal ob / von wem / warum dieser Blog gelesen wird oder nicht, mir macht es nach wie vor Spass mir über alle möglichen Dinge Gedanken zu machen und zu versuchen diese in einer halbwegs nachvollziehbaren Form nieder zu schreiben. Natürlich freue ich mich, wenn ein Beitrag gelesen oder sogar kommentiert wird. Es ist aber auch ok, wenn nicht alle Beiträge eine gleich hohe Leserquote bringen oder kommentarlos aus der Top-Beitrags-Liste verschwinden. Ich verfolge keinerlei kommerzielles Interesse und habe daher vor, den Krokiblog frei von Optimierungszwang und ständiger Kosten-Nutzen-Kontrolle am Leben zu erhalten.
Bloggen soll sowohl mir, dem Schreiberling, als auch Euch, den Leser*innen, Spass machen. Ich hoffe dies gelingt mir in Zukunft wieder, indem ich meine Beiträge etwas kürzer halte und mir Mühe gebe mich inhaltlich auf einige wenige, aber dafür gehaltvolle, Gedanken zu konzentrieren. Qualität ist mir wichtiger als Quantität. Es wird daher keine fixen Erscheinungstermine neuer Blogposts geben. Lieber dann posten, wenn ich wirklich etwas (halbwegs) Sinnvolles zu sagen habe, auch wenn dazwischen mal eine längere Pause liegt.
In diesem Sinne wünsch ich euch allen ein Frohes Neues Blogjahr !
Möge die Lethargie der Lockdowns und pandemiebedingten Einschränkungen hinter uns liegen und die wieder erwachte (oder neu gewonnene) Kreativität möglichst lange anhalten !