Game of Thrones Staffel 8 – ein paar Gedanken zu den Folgen 1-3

I wanted those Elephants (Cersei Lannister)

Endlich ist sie da – die finale Staffel Game of Thrones. Während es in unseren Breiten schon Frühling wird, sitze ich jeden Montag Abend vor dem Bildschirm und freue mich, dass in Westeros der Winter endlich da ist, zusammen mit jeder Menge Blut, Tränen, Intrigen, Drachen und Eiszombies.

Da diese Staffel, im Unterschied zu den vorhergehenden, insgesamt nur 6 Folgen umfassen wird, sind wir leider kurz nach Beginn auch schon wieder bei der Hälfte angelangt. Ein guter Zeitpunkt um ein paar Gedanken mit euch zu teilen, die mir dazu gerade im Kopf herum kreisen.

Vorsicht - Spoiler !

2 Folgen Prolog und dann der Action Overkill

Folge 1 – Winterfell

Die erste Episode Winterfell fand ich als Einstieg nach der einjährigen Sendepause ganz gut gelungen. Als Zuseher wurden wir langsam wieder auf Stand gebracht welche wichtigen Personen sich gerade an welchen Orten befinden und was deren aktuelle Lebenspläne so alles beinhalten.

Ich hatte den Eindruck, dass mit dieser Folge auch Neu- oder Quereinsteigern, die nicht jede Folge vorhergehender Staffeln gesehen haben, eine Chance gegeben werden sollte in die Handlung einzusteigen. Natürlich nicht genug um diverse Handlungsstränge und Charakterentwicklungen im Detail nachvollziehen zu können, aber immerhin genug um einen Überblick darüber zu bekommen worum es speziell in dieser Staffel gehen wird:

Erstens um den Kampf mit dem Night King, seiner Armee der Untoten inklusive blaues Feuer speiendem Drachen – Schauplatz Winterfell – und zweitens den Kampf um die Thronfolge – alle gegen Cercei Lannister – Schauplatz in King’s Landing.

Dass in dieser Folge so gut wie keine Action gezeigt wurde und das Erzähltempo entsprechend langsam war, fand ich in diesem Zusammenhang auch in Ordnung. Alles in allem war es eine gute Gelegenheit wieder in die Materie einzusteigen und sich langsam wieder in die Geschehnisse hinein zu denken.

Folge 2 – A Knight of the Seven Kingdoms

Diese Episode schildert vor allem die letzten Stunden vor dem großen Kampf gegen die Zombie-Armee des Night Kings. Noch immer keine wirkliche Action, dafür aber viel Geplänkel unter den Charakteren wer mit wem warum nicht kann und irgendwelche Probleme miteinander hat. Allen voran Daenerys und Jamie Lannister sowie Daenerys und Sansa Stark. Als Ausgleich dazu kommt noch ein bisschen Bro-mance zwischen Tyrion, Jamie, Ser Davos, Tormund, Podrick und Brienne, inklusive Ernennung des ersten weiblichen Ritters in Westeros.

Am Ende dann schnell eine kurze Szene in der Daenerys von John Snow / Aegon Targaryen informiert wird, dass sie eigentlich seine Tante ist und er in Wirklichkeit ein Rivale mehr im Konflikt um den Anspruch auf den Eisernen Thron.

Irgendwie auch eine vom Erzähltempo sehr langsame Folge, die ziemlich in die Länge gezogen wirkte. Hätte man sicher alles auch in der Hälfte der Zeit abhandeln können. Nachdem wir insgesamt ja nur 6 Folgen Zeit haben, um die ganze Geschichte zu einem halbwegs sinnvollen und zufriedenstellend aufgelösten Ende zu bringen, scharrte ich anschließend schon fast mit den Fingernägeln auf dem Boden und fragte mich wann es nun endlich wirklich losgeht mit der epischen Schlacht um Winterfell.

Folge 3 – The Long Night

Nach soviel Prolog geht es in der dritten Folge dann actionmäßig so richtig zur Sache. Der gesamte Kampf gegen den Night King und seine Armee der untoten Eiszombies wird in dieser Folge abgehandelt. Die Flut an Kampf- , Verfolgungs- und Todesszenen kann man durchaus schon als Overkill bezeichnen.

Es fliegen von Anfang bis Ende die Fetzen. Die Dothraki werden schon am Beginn der Schlacht mehr oder weniger ausgerottet. Auch die Unsullied dürfen zum Großteil heroische Heldentode sterben, während die meisten bekannten Gesichter wie durch ein Wunder am Leben bleiben.

Dazwischen bleibt keine Sekunde Zeit um zu atmen oder gar darüber nach zu denken, was gerade passiert. Streckenweise ist es durch die dunkle Farbgebung (der Kampf findet ausschließlich in der Nacht statt) schon fast nicht mehr möglich alle Figuren zu erkennen, die sich in der jeweiligen Szene gerade gegenseitig niedermetzeln. Ein Zombie gleicht irgendwie dem anderen, und auch die Helden kann man im Dunkeln nicht mehr alle auseinander halten.

Am Ende sterben Theon Greyjoy sowie Lyanna und Jorah Mormont den Heldentod. Letztererl indem er Daenerys vor einer Horde Zombies beschützt.RIP er wird mir fehlen. Einer von Daenerys Drachen scheint es nicht geschafft zu haben (schade, das arme Tier) und auch der Night King selbst wird noch schnell vor Schluß von Arya dahin gerafft.

Ich mache mir den Spaß, lehne mich mal aus dem Fenster und überlege eine abgefahrene Theorie wie es in den letzten 3 Folgen weitergehen könnte:

Bran und der Night King – ist es doch noch nicht vorbei ??

Irgendwie fand ich den Sieg über den Night King durch Aryas Special Move mit dem Messer am Ende der Schlacht um Winterfell doch ein bisschen zu einfach.

Erst wurde diese Figur über mehrere Staffeln als der ultimative Gegner aufgebaut, dessen Masterplan aber trotzdem noch nicht wirklich eindeutig erkennbar war. Dann wurde die Konfrontation in einer Folge fertig abgehandelt. Soll das einfach alles gewesen sein, oder ist das nicht vielmehr ein Indiz dafür, dass es noch nicht vorbei ist und da noch etwas kommen muss ?

Was wenn Bran, der in seiner Kommunikation mit den anderen Charakteren in Winterfell schon ziemlich abwesend und nicht mehr ganz menschlich wirkte, in Wirklichkeit schon längst besessen war durch den Geist des Night Kings ?

Als er z.B. von John darauf angesprochen wurde, dass er sich in der Zwischenzeit, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, vom kleinen Jungen zum jungen Mann weiter entwickelt habe, antwortete Bran so etwas wie „mehr etwas Anderes“.

Das könnte sich natürlich auf seine Existenz als Three-Eyed-Raven beziehen, der zwar noch Mensch ist, aber auch sehr übermenschliche Fähigkeiten besitzt, in die Vergangenheit und die Zukunft sehen und sich in andere Lebewesen hineinversetzen, sie beeinflussen und offenbar sogar steuern kann.

Andererseits gibt es Hinweise darauf, dass der Night King ähnlich starke, eventuell sogar noch stärkere geistige Fähigkeiten besitzt wie Bran. So war es ihm z.B. möglich Brans Anwesenheit zu bemerken und ihn zu erkennen, als dieser ihn in einer seiner Hellseher-Sequenzen beobachtete. Nach ihrem Zusammentreffen in Staffel 7 hat Bran am Arm gut sichtbare Kratzspuren. Theoretisch wäre es möglich, dass der Night King in dieser Konfrontation doch der Stärkere war und irgendwie von Bran Besitz ergreifen konnte.

Während der Night King sich am Ende der Schlacht um Winterfell langsam auf Bran zu bewegt, ist dieser die ganze Zeit im Trance-Zustand (erkennbar an den weißen Augen). Kann es sein, dass Bran hier in Wirklichkeit nur den Körper des Night Kings steuert ?

Als Arya ihn angreift und mit ihrem Messertrick niederstreckt, ist der Körper eventuell nur eine leere Hülle, während der Geist schon einige Zeit vorher (in Staffel 7) auf Bran übergegangen ist.

Das wäre mal wirklich eine Überraschung, wenn sich alle in Sicherheit wähnen, anderen Problemen in Kings Landing zuwenden, Cersei vom Eisernen Thron stoßen und dann … BÄM ! … Überraschungsauftritt des wahren Night Kings in der Gestalt von Bran, der die Körper der in der Schlacht um Kings Landing verstorbenen Soldaten zum Zombieleben erweckt und den eigentlichen Showdown einläutet.

OK, irgendwie habe ich das Gefühl, dass es wahrscheinlich nicht dazu kommen wird. Wäre aber doch cool, oder ? Zumindest hätte die Figur des Night Kings dann etwas mehr Einfluß auf den Ausgang der ganzen Seriengeschichte als durch ihr doch sehr abruptes Ableben in der Mitte der letzten Staffel.

Schön wäre es auch, wenn wir irgendeine gute Erklärung dafür bekommen würden was denn der eigentliche Masterplan des Night Kings gewesen sein soll. Irgendwie wurde da immer in den Raum gestellt, dass da noch was kommt … Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

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