Torchwood 1.1 : The Conspiracy – Review des Hörspiels von Big Finish

“The 21st century is when everything changes” – once more (milde Spoiler !)

Zum besseren Verständnis sind einige grundlegende Informationen über die Torchwood TV-Serie wichtig. Eine Zusammenfassung findet ihr hier .

Autor David Llewellyn, Regie Scott Handcock

Cast

John Barowman (Jack Harkness) , John Sessions (Wilson), Sarah Ovens (Kate) und Dan Bottomley (Sam)

Setting

Die Handlung spielt meiner Meinung nach irgendwo innerhalb oder ziwschen den Staffeln 1 und 2. Da kurz vom Torchwood Hub in Cardiff die Rede ist, muss es zumindest noch vor dessen Zerschlagung sein, also vor der 3. Staffel Children of the Earth. Genau darauf Bezug genommen wird jedoch nicht.

Captain Jack Harkness ist während der gesamten Geschichte ohne Torchwood – Team in Cardiff, Wales unterwegs. Gwen Cooper wird kurz erwähnt, jedoch kein Wort über Ianto Jones oder die anderen Teammitglieder.

John Barrowman spricht nicht nur Jack in den Dialogen, sondern fungiert auch als Ich-Erzähler der die Zwischenhandlungen und Zusatzinformationen aus Jacks Sicht kommentiert.

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Foto von markinator01 : Cardiff Bay, Wales

Plot

Der Verschwörungstheoretiker Wilson und dessen Tochter Kate erregen Jacks Aufmerksamkeit, da sie glühende Verfechter der Idee sind, dass eine Alien-Organisation namens The Committee wichtige Institutionen der Erde infiltriert und historische Ereignisse auf unserem Planeten beeinflusst.

Als Journalist getarnt, begibt Jack sich zu einer der zahlreichen Vorlesungen Wilsons und es gelingt ihm  sogar einen Interviewtermin bei Wilson zu bekommen.

Sam, ein aufstrebender junger Blogger, der nicht nur dem Committee ebenfalls auf der Spur ist, sondern auch um die Existenz von Torchwood  weiß, wird  zwischendurch noch vor Jacks Augen spektakulär aus dem Verkehr gezogen.

Es stellt sich heraus, dass  Kate offenbar mehr ist als nur die Assistentin und Veranstaltungsoordinatorin ihres Vaters. Ihr direkter Draht zum Committee lässt nichts Gutes verheißen. Schließlich erfahren wir auch, dass Jacks Vergangenheit ihn wieder einmal einholt, als klar wird, dass er selbst in einem früheren Kontakt mit den Committee – Aliens Mist gebaut hat. Nun sind diese erst recht scharf auf die Erde, und haben eine offene Rechnung mit Jack selbst zu begleichen.

Pro

Nach der eher nicht so erfolgreichen 4.TV-Staffel Miracle Day (2010) waren Torchwood-Fans einer längeren Durststrecke ausgesetzt, durch die sie anfangs noch ein paar von der BBC selbst produzierte Hörspiele retteten. Seit der frohen Botschaft, dass Big Finish eine Linzenz der BBC für die Veröffentlichung von Torchwood-Geschichten erhielt, freuten sich die meisten  Fans sehr  auf die Wiederauferstehung in deren Hörspielen.

Wer die Serie schon bei ihrer TV-Ausstrahlung nicht mochte, wird wohl auch weiterhin nicht sehr daran interessiert sein. Die Formel bleibt – zum Glück der einen und zum Leidwesen der anderen – noch immer dieselbe.

Sehr gut gelungen ist die adaptiert Version des musikalischen Torchwood – Themas . Ich fühlte mich beim Anhören direkt wieder in die Welt der Serie versetzt.

Auch Jacks Charakter ist sehr gut getroffen.  John Barrowmans amerikanischer Akzent (er ist eigentlich Schotte, jedoch schon in seiner Kindheit mit der Familie in die USA ausgewandert) wirkt auf mich immer etwas zu glattgebügelt und seine Darstellung im Allgemeinen oft etwas theatralisch bzw. überenthusiastisch. Aber das ist auch genau so wie er in der TV-Serie immer schon war, also passt es auch  in diesem Kontext.

Vertraute Plotelemente, wie z.B.  Jacks Versuche die Existenz der Geheimorganisation Torchwood zu vertuschen, während er in einem ziemlich auffälligen schwarzen SUV herumfährt, oder seine Wiederauferstehung nach einem Kopfschuss (er kann seit der Doctor Who Folge The Parting of the Ways ja nicht mehr sterben) dürfen natürlich auch nicht fehlen.

  • Sam: “The 4-wheel drive. It’s the actual 4-wheel drive !”
  • Jack: “Actually, we call it the SUV. You can put that in your blog. Actually, scratch that! If you put any of this in your blog, I’ll have you transported to a Siberian zink mine by lunchtime tomorrow.” – I was lying, of course. I don’t even know if they have zink mines in Siberia.

Wilsons Ansprachen zu den Menschen die seinen Verschwörungstheorien folgen, sind sehr gut gelungen und zeigen auf, welche rhetorischen Kniffe soche Leute verwenden, um ihre Gefolgschaft für sich und ihre Thesen zu gewinnen.  Auch die Unterhaltung zwischen Jack und Wilson funktioniert sehr überzeugend, sowohl als Informationsquelle über die Machenschaften des Committees als auch als Spannungselement für die Konfrontation der beiden Charaktere. Kates Rolle in der Verschwörung ist ebenfalls wichtig, daher möchte ich sie im Sinne des Hörgenusses an dieser Stelle lieber nicht spoilern.

Ebenso mochte ich die Kommentare die für Barrowman als Ich – Erzähler zwischendurch eingebaut wurden. So würde Jacks Tagebuch sich wohl anhören, wenn er eines führte.

Contra

Während Jack sehr gut charakterisiert ist, erleben wir die Nebenrollen Wilson, Sarah und Sam als interssante aber eher eindimensionale Charaktere, von denen überraschender Weise keiner in den folgenden Geschichten eine große Rolle mehr spielt. Obwohl das Ende dieser ersten Folge ihr Schicksal (mit einer Ausnahme) mehr als offen lässt.

Für mich war das etwas seltsam, da ich anfangs eher davon ausgegangen war, dass in dieser ersten Folge neben dem Storyarc (übergreifenden Handlungsbogen) auch neue Rollen, welche neben den schon bekannten Hauptrollen auftauchen, eingeführt und später weiter entwickelt werden sollten.

Ich vermute, dass Big Finish vorerst nicht allzu komplex miteinander verzahnte Hörspiele machen wollte, damit in der Einführungsphase des Projektes auch einzelne Titel von den Hörern unabhängig voneinander genossen werden können. Ich persönlich mag die komplexen Zusammenhänge lieber, verstehe aber, dass es vom Standpunkt des Marketings und Verkaufs der Produkte zunächst Sinn macht die Titel auch einzeln zugänglich zu machen, ohne dass das Hörerlebnis darunter leidet.

Fazit

Für eine Einstiegsfolge in die Hörspiele ganz solide, machte mir als Fan definitiv Lust auf mehr und hat eine interessante Alien – Verschwörungstheorie zum Thema. Das Ende kam für meinen Geschmack aber etwas abrupt rüber, so als habe man sich für die Beschreibungen der Arbeitweise und historischen Eingriffe des Committees vorher zu viel Zeit gelassen.

Allerdings waren ähnlich gehetzte Enden manchmal auch eine der Krankheiten der TV-Serie, daher kann ich mir vorstellen, dass dies im Hörspiel auch so gewollt ist. Schließlich haben auch Krankheiten einen gewissen Wiedererkennungswert.

Ob die Geschichte ganz neue Hörer, die vorher noch keine Berührung mit Torchwood hatten, dazu bringt sich mehr anzuhören, kann ich nicht sagen. Ich denke dass es ohne Vorinformation nicht ganz so lustig ist wie für die Fans, die lange auf eine Fortsetzung gewartet haben. Man sollte zumindest wissen was Torchwood ist und was ungefähr in der TV-Serie passiert ist. Meine kleine Zusammenfassung findet ihr, wie gesagt, hier.

Dieses Hörspiel bekommt von mir verschwörerische 3 von 5 Krokis

cropped-kroki.jpg cropped-kroki.jpg cropped-kroki.jpg   3 / 5

Ein Besuch der Homepage von Big Finish lohnt sich immer !

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