Torchwood 1.5 Uncanny Valley – Review des Hörspiels von Big Finish

„How can one man be in two places at the same time ?“ (milde Spoiler)

Für dieses Hörspiel sind ein paar Vorkenntnise über die Torchwood TV-Serie notwendig. Eine kurze Zusammenfassung findet ihr hier.

Autor

David Llewellyn

Regie

Neil Gardner

Cast

John Barrowman (Jack Harkness), Steven Cree (Neil Redmond), Emma Reeves (Miss Trent)

Setting

Das Hörspiel ist ein 2 Personen Stück mit 3 Charakteren, da einer davon die ClonAndroidenversion seines Erbauers ist. Die Figur Miss Trent, eine Verbindungsperson zum Committee,  hat nur ein paar kurze Auftritte.

Die Handlung findet zum Großteil in Wales, auf dem Anwesen des Millionärs Neil Redmond, statt. Die Geschichte spielt zu einem unspezifizierten Zeitpunkt nach 1.1. The Conspiracy.

Plot

Jack Harkness hat es diesmal nur am Rande mit Aliens zu tun, da das Committee wiedermal seine Finger im Spiel hat. Hauptsächlich geht es um den Millionär Neil Redmond, der einen Androiden namens NJ erschuf, der ihn nach und nach bei seiner Arbeit ersetzt. Anfänglich funktionierte das ganz gut, da Redmond, der nach einem Autounfall nich mehr so beweglich und belastbar ist wie früher, seinen Doppelgänger via Livestrem steuerte. Mit zunehmender Erfahrung wird der Clon-Android aber immer selbstständiger und Redmond kann schließlich nur mehr zusehen und verliert mmer mehr die Kontrolle über seine Schöpfung.

Pro

Steven Cree ist sehr überzeugend in seiner Doppelrolle  als Neil Redmond und NJ. Er ist eindeutig der Sympathieträger in dieser Erzählung und hat auch den meisten Text. Ich mag seinen walisischen Akzent, für nicht so geübte Zuhörer könnte es aber an einigen Stellen schwierig sein ihn akustisch zu verstehen.

Die Dialoge zwischen Redmond und NJ sind wirklich gut gelungen. Die Soundeffekte, vor allem NJs verzerrte Computerstimme, tragen hierbei viel zur realistischen Darstellung des Clon-Androiden bei. Obwohl ein und derselbe Schauspieler mit sich selbst spricht, wirkt es wirklich wie 2 verschiedene Personen die sich miteinander unterhalten.

NJs Veränderung vom unschuldig-kindlichen Wesen zum selbstbewußten, abgeklärten Doppelgänger ist ebenfalls sehr überzeugend dargestellt. Auch hier ein großes Lob an David Llewellyns Skript und Steven Crees schauspielerisches Talent.

Thematisch erfreulich fand ich die philosophische Diskussion rund ums Thema menschliches Bewußtsein und dessen Reproduzierbarkeit durch eine intelligente Maschine. Folgende Fragen haben mich nach dem Zuhören besonders beschäftigt:

  • Ist es möglich sein Leben durch die Augen anderer zu leben, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aus dem Haus kann ?
  • Ab wann wird das Abbild eines Bewußtseins eigenständig und wie geht man damit um?
  • Darf man ein Wesen umbringen, wenn es sich zu sehr verselbständigt und man mit dessen Ansichten nicht mehr übereinstimmt ?

Die Verbindung von NJs Machenschaften mit Redmonds Firma und dem Committe wird auch erklärt und ist dieses Mal ausnahmsweise sogar ganz intelligent und nachvollziehbar.

Contra

Jack Harkness ist in der Geschichte über weite Strecken nur Zuhörer und bekommt erst gegen Ende etwas mehr zu tun. Zudem wirkte er auf mich, im Gegensatz zu Neil Redmond, diesmal sehr unsympathisch. Er nimmt wenig Rücksicht auf Redmonds desolaten Gesundheitszustand und spricht meistens sehr schroff mit ihm, auch an Stellen wo ich es nicht wirklich angebracht finde. Dabei haben die beiden noch keine schlechte Vorgeschichte miteinander. Ich verstehe also nicht warum man Jacks Dialoge so gestaltet hat.

Auch Jacks sexuelle Experimentierfreudigkei in Bezug auf NJ, der am Ende aber doch bekämpft werden muss, fand ich etwas nervig. Natürlich war die omnisexuelle Natur des Charakters schon immer ein Thema das in der TV-Serie manchmal sehr gut umgesetzt wurde, manchmal auch eher seltsam. Dort wo es zur Handlung und den Hauptthemen der Geschichten passte, fand ich diesen Teil von Jacks Persönlichkeit ok bis sehr gut dargestellt. Im Hörspiel fand ich das Thema allerdings nicht schlüssig mit der Geschichte verbunden und daher mehr als aufgesetzt und unnötig. Jacks Motivation ist mir nicht ganz so klar wie die Neil Redmonds und es wird auch nicht wirklch näher darauf eingegangen.

Fazit

Ein  sehr solides Werk, das nur gegen Ende etwas konfus wirkt. Die Grundgeschichte und Steven Crees Doppelrolle hätten 4-5 Krokis verdient. Aufgrund der seltsamen Verhaltensweisen von Jack, die mir zu aufgesetzt vorkamen und daher etwas auf die Nerven gingen, gebe ich diesem Hörspiel aber unheimlichevon 5 Krokis.

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